Des Pfarrers ursprüngliche Idee war, die gelobte Kapelle zu Ehren des Bruder Klaus an dem Orte zu bauen, wo sie früher stand: Im Weiler „Oedenholz“. Mittlerweile interessierte sich Cesare Perlini aus Etzgen für den Bau der Kapelle und besprach sich mit dem Bischof von Basel. Er fragte ihn an, ob dem Gelöbnis Genüge getan sei, wenn die Kapelle nicht auf Oedenholz, sondern im Dorfe Etzgen erstellt werde. Der Bischof gab zur Antwort, das Gelöbnis sei erfüllt, sofern die zu erbauende Kapelle im Bereiche der Pfarrei Mettau entstehe.
Im Jahre 1945 schenkten die Geschwister Hulda und Hermina Leber von Etzgen der Kirchgemeinde Mettau ein Stück Land – über dem Bahnhof Etzgen – bestehend aus 55,53 Aren Acker mit folgenden Bedingungen: (Auszug aus dem Schenkungsvertrag):
Das Grundstück darf nur verwendet werden für den Bau einer Kapelle zu Ehren des sel. Bruder Klaus, zur Feier von Gottesdiensten im Freien und zur Errichtung eines Hauses für einen Geistlichen oder einer geistlichen Genossenschaft.
Bruder Klaus – der am 15. Mai 1947 durch Papst Pius XII heiliggesprochen wurde - hat sichtlich selber den Standort der Kapelle ausgewählt. Es ist ein wunderbarer Platz direkt über dem Rhein mit einer Rundsicht, die ihresgleichen sucht. Solche Schenkungen übersteigen die Zeiten eines kurzen Menschenlebens!
Wichtige Daten in der Kapellenbaugeschichte
1. Oktober 1944
Pfarramtliche Besprechung mit 18 Männern der Pfarrei Mettau, Abklärung der Verantwortungsfrage betreffend Einlösung des Pfarrei-Gelöbnisses, Bestellung einer engeren Baukommission.
6. Oktober 1947
Gründung des Bruderklausenkapellenvereins Mettauertal mit Sitz in Etzgen. Genehmigung der Statuten. Wahl des Architekten W. Bosshart zur Ausführung der Baupläne und späteren Bauausführung.
14. März 1948
Abtretung des Bauplatzes seitens der Kirchgemeinde Mettau an den neu gegründeten Kapellenbauverein Mettauertal
21. Juli 1948
Baubeginn mit Spatenstich durch den Pfarrer von Mettau und Segnung des Grundstücks.
3. Oktober 1948
Grundsteinlegung durch Franziskus von Streng, Bischof von Basel und Lugano, unter der Assistenz von Domherrn Binder, Solothurn, und Dekan Jos. Schmid, Laufenburg, in Gegenwart von zahlreichen Geistlichen und der Bevölkerung vom Mettauertal.
14. Mai 1949
Aufrichtung von Giebel und Turm
10. August 1949
Setzung des Altars aus Oberhöfner Schilfsandstein
27./28. August 1949
10 Jahre nach Kriegsausbruch: Feierliche Glocken- und Kapellenweihe
Die 1. Kapellenkommission
Auf ihr lastete ein grosses Mass an Arbeit. Versüsst wurde sie im Bewusstsein, dass eine ganze Pfarrgemeinde ihr durch die dargebrachte Sympathie und ihren Sammeleifer den Rücken stärkte.
Präsident: Dr. F. A. Sigrist, Pfarrer Mettau
Aktuar: Cesare Perlini, Etzgen
Protokollführer: Emil Zumsteg , Gemeindeamman Etzgen
Kassier: Ernst Zumsteg , Posthalter und Bezirksrichter Etzgen
Beisitzer: Gottfried Schraner, Präsident der Kirchenpflege, Wil
August Zumsteg , Gemeindeammann und Grossrat, Wil
Emil Müller, Gemeindeammann, Oberhofen
Frau Rehmann-Waldmeyer, Präsidentin des kath. Frauenbundes